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Alvine Holz springt Weltcup

20. 12. 2023

 

Der größte Wunsch von Landestrainer Stefan Wiedmann sei es, so sagte er noch vor einem knappen Jahr bei den Feierlichkeiten zum 100sten Geburtstag des Wintersportvereins 1923 Bad Freienwalde, wenn einmal einer seiner Schützlinge beim Weltcup springen würde.

 

Am 24. Februar 2019 hatte Alvine Holz im Papengrund ihren ersten Wettkampf. Und sie gewann ihn auch gleich, und sie sprang sogar Schanzenrekord. Wenn man sie fragt, daran erinnert sie sich nicht mehr. Aber die gestrenge Jury erkannte ihren Schanzenrekord nicht an! Alvine hatte auf der K 10 gewonnen, ihre Weite war 11,5 Meter, und sie war viel zu alt für diese Schanze, auf der man normalerweise mit 5/6/7 Jahren springt. Und Alvine war schon 14! Sie musste immer in Sonderklassen springen, denn sie hatte erst mit 14 Jahren mit dem Skispringen angefangen. „Ich will Skispringen machen!“, das war ihr Motto. Und es machte ihr auch nichts aus, wenn sie Konkurrentinnen hatte, die halb so alt waren wie sie und manchmal auch halb so groß.

 

Wenn man Alvine Holz nach ihrem ersten Wettkampf fragt, dann spricht sie vom Baumblütenspringen in Rothenburg am 04.05.2019. Da sprang sie immerhin schon von der K34, und das war ihr erster „richtiger“ Wettkampf. Sie durfte damals auf das oberste Podest steigen. Drei Wochen später war es dann bereits die K 42 in Bad Freienwalde, auf der sie beim Internationalen Sommerskispringen wiederum Erste wurde. Zielstrebig, mit Talent und viel Ehrgeiz verfolgte sie ihr Ziel, unter den Skispringerinnen zu den Besten zu gehören. Deshalb führte sie ihr Weg auch an die Eliteschule des Sports nach Oberhof, wo sie 2024 auch ihr Abitur ablegen wird. 

 

International begann Alvines Karriere am 09.08.2021 beim Alpencup in Klingenthal mit einem 18. Rang. 2022 startete sie beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Lahti, wo sie auf Rang 26 landete.

 

In der Saison 2021/22 beendete sie den Nordcup als Gesamtsiegerin sowohl im Spezialsprunglauf als auch in der Nordischen Kombination. 2022/23 wurde sie beim Deutschlandpokal der Damen Gesamt-Zweite und beim internationalen Alpencup in der Gesamtwertung 17te.

 

Diese Leistungen bewogen den Deutschen Skiverband, Alvine Holz für die laufende Saison in die Nationalmannschaft zu berufen und beim Inter-Continentalcup, der zweiten Liga des Spezialsprunglaufs, einzusetzen. In Lillehammer am 9./10. Dezember schaffte sie die Plätze 8 und 7. Eine Woche später beim Alpencup waren es Rang 2 und 4. In dieser Wertung ist sie die beste Deutsche. Sie ist Deutsche Juniorenmeisterin.

 

Das alles mag den Ausschlag gegeben haben, das der Deutsche Skiverband entschieden hat, Alvine Holz bei der Two-Nights Tour der Damen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen an den Start gehen zu lassen, zwei Weltcupspringen parallel zur Vier-Schanzen-Tournee vom 29.12.2023 bis 01.01.2024. Damit erfüllt sich nicht nur der Wunsch von Landestrainer Stefan Wiedmann. Alle Mitglieder des WSV 1923 haben darauf hingearbeitet, dass es einmal einem Sportler des WSV gelingen wird, in der obersten Liga des Wintersports mitzuspringen. Nun wird es die 19jährige Berlinerin Alvine Holz sein, die mit 14 Jahren mehrmals wöchentlich nach Bad Freienwalde pendelte, um Skispringerin zu werden.

 

Alvine, bleib so wie du bist, ruhig, bescheiden, ehrgeizig und zielstrebig; normal eben. Du bist jetzt Vorbild für alle kleinen Wintersportler beim WSV 1923, die auch mal Weltcup springen wollen. Wir werden jedenfalls nach Weihnachten vor dem Fernseher sitzen und dir die Daumen drücken!

 

Bild zur Meldung: Alvine Holz

 

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